Bis 2030 werden allein dem deutschen Arbeitsmarkt 3,5 Millionen Fachkräfte aufgrund des demografischen Wandels fehlen. Ein Teil davon wird durch Effizienzsteigerungen abgefangen werden können – aber nicht alles, so realistisch muss man sein.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet KI für den Fachkräftemangel?
KI ist seit 2022 auch in der breiten Öffentlichkeit in aller Munde und eröffnet daher für Unternehmen auch beim Thema Fachkräftemangel breite Chancen. Dabei ist ein gewisses Grundverständnis von KI wichtig – denn KI ist nicht gleich KI.
Das, worüber alle aktuell sprechen, ist die generative KI, welche bspw. Texte basierend auf internem Know-How generieren kann. Eine andere Art der KI ist zum Beispiel Computer Vision, welche mit Hilfe von Kameras Bilder bewerten kann. Eine dritte technische Lösung sind zudem Maschine Learning KI’s, die Entscheidungen vorhersagen können.
Bevor man also pauschalisiert, muss man wissen, über welche Art der KI man spricht, da jede KI unterschiedliche Anwendungsfälle bietet und daher in unterschiedlichen Situationen helfen kann:
Generative KI gegen den Fachkräftemangel
- Kann den Mitarbeitern im Büro helfen, schnell auf unternehmensinternes Know-How zuzugreifen
- Kann im Kundensupport Tickets automatisch beantworten oder die Anfragen über einen intelligenten Bot auf der Webseite direkt abfangen
- Kann Schulungsunterlagen erstellen
- Kann helfen, Texte schnell – bspw. für Angebote zu formulieren
- Kann Texte überprüfen und Verbesserungsvorschläge geben
Computer Vision gegen den Fachkräftemangel:
- Kann in der Qualitätsprüfung bspw. unzureichende Produkte erkennen und diese automatisch aussortieren
- Erkennung von Inhalten auf Dokumenten um diese automatisch zu klassifizieren
- Suche nach Bildern
- Überprüfung von bspw. Sicherheitsausrüstung bei Mitarbeitern
Machine Learning gegen den Fachkräftemangel
- Automatisierung von Auswahlprozessen, bspw. beim Einstellen von Produktionsparametern
- Prädikative Wartung und Instandhaltung von Maschinen damit Maschinen nur geplant gewartet werden und es nicht zu ungewollten Stillständen kommt
Warum ist KI nicht das Allheilmittel gegen den Fachkräftemangel?
Obwohl KI viele Vorteile bietet und verschiedene Probleme im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel angehen kann, gibt es einige Einschränkungen und Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen:
- Komplexität der Aufgaben: Einige Aufgaben erfordern menschliche Intelligenz, Kreativität und zwischenmenschliche Fähigkeiten, die von KI derzeit nicht vollständig reproduziert werden können. Komplexe Problemlösung, strategisches Denken und Empathie sind Beispiele für Fähigkeiten, die weiterhin von menschlichen Fachkräften benötigt werden.
- Datenschutz und Ethik: Der Einsatz von KI kann Datenschutz- und Ethikfragen aufwerfen, insbesondere wenn es um die Verarbeitung sensibler Daten oder die Automatisierung von Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen auf Menschen geht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre KI-Systeme transparent, fair und ethisch einwandfrei sind, um potenzielle Risiken und Schäden zu minimieren. Daher empfehlen wir, insbesondere auf Deutsche bzw. Europäische Anbieter zu setzen, die unter strengeren Regularien stehen, als dies größere Unternehmen tun.
- Kosten und Ressourcen: Die Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen erfordert oft erhebliche Investitionen in Technologie, Fachwissen und Infrastruktur. Kleinere Unternehmen oder solche mit begrenzten Ressourcen könnten möglicherweise nicht in der Lage sein, diese Kosten zu tragen oder den erforderlichen Fachkräftemangel zu überwinden. Dennoch gibt es schon jetzt einige Förderprogramme der Regierung, die diesen Unternehmen bei der Umsetzung helfen.
- Abhängigkeit von Datenqualität: KI-Modelle sind stark von der Qualität und Verfügbarkeit von Daten abhängig. Wenn die zugrunde liegenden Daten fehlerhaft, unvollständig oder unrepräsentativ sind, können die KI-Modelle ungenau oder voreingenommen sein. Dies kann zu Fehlentscheidungen führen und den Fachkräftemangel nicht effektiv angehen. Wir können nicht für alle Systeme sprechen, aber einige Lösungen aus dem Bereich der generativen KI wie bspw. amberAI benötigen kein Training ihrer KI-Modelle und funktionieren Out-of-the-Box.
- Widerstand und Akzeptanz: Mitarbeiter könnten Widerstand gegen den Einsatz von KI zeigen, aus Angst vor Arbeitsplatzverlust oder Veränderungen in ihren Arbeitsabläufen. Eine erfolgreiche Implementierung von KI erfordert daher nicht nur technologische Innovation, sondern auch Change-Management-Strategien, um die Akzeptanz und Zusammenarbeit der Mitarbeiter zu fördern. Damit Mitarbeiter nicht befürchten, dass Sie den Arbeitsplatz verlieren, ist eine starke Kommunikation und das Aufzeigen von alternativen Positionen im Unternehmen im Einklang mit KI nötig.
Damit jeder amberSearch einmal ausprobieren kann, haben wir in unserer Onlinedemo eine mittlere sechsstellige Anzahl an Dokumenten auf über 10 Systeme verteilt:
Auswirkung von KI auf die Arbeitswelt
Mit der Einführung von (generativer) KI in die Arbeitswelt verändert sich nicht nur die Technologie, sondern auch das Verständnis und die Aufgaben der Mitarbeiter. Im Kontext von New Work geht es darum, Flexibilität, Selbstbestimmung und Sinnstiftung am Arbeitsplatz zu fördern, während KI dazu beiträgt, Wissen effizienter zu nutzen und Entscheidungsfindungsprozesse zu unterstützen.
Traditionelle Vorstellungen von Humankapital werden durch die Fähigkeit der KI, Informationen zu sammeln, zu filtern und aufzubereiten, herausgefordert. Dabei ist es nicht mehr entscheidend, dass Mitarbeiter alles Wissen im Detail beherrschen, sondern vielmehr, dass sie in der Lage sind, auf dieses Wissen zuzugreifen, es zu verstehen und darauf basierend fundierte Entscheidungen zu treffen. Der Einsatz von KI-Tools wie Retrieval-Augmented-Generation-Systemen ermöglicht eine schnelle und aktuelle Bereitstellung von Informationen, wodurch Mitarbeiter sich auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren können, wie die Kundeninteraktion oder die Entwicklung innovativer Lösungen.
Dieser Wandel hat auch Auswirkungen auf die Auswahl und Bewertung von Mitarbeitern, wobei Softskills und die Fähigkeit zur Nutzung von Methodiken und KI-Tools an Bedeutung gewinnen. Unternehmen, die diesen Wandel erfolgreich gestalten möchten, müssen nicht nur die technologischen Aspekte berücksichtigen, sondern auch ein neues Mindset und eine entsprechende Digitalstrategie entwickeln, die von den Führungskräften vorgelebt und von den Mitarbeitern mitgetragen wird.
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